Françoise Poos im Gespräch mit Anett Holzheid und Peter Weibel, ZKM I Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

In der zweiten Folge des Podcasts ART, TECHNOLOGY AND DIGITAL CULTURE erhalten wir einen ersten Einblick in die Ausstellung Hacking Identity – Dancing Diversity, die am 27. Februar 2022 in der neu renovierten Möllerei in Esch-Belval eröffnet wird. Die ZKM-Kuratorin Anett Holzheid und Kurator Peter Weibel diskutieren, wie sie das komplexe Thema Identität und Identitätspolitik im 21. Jahrhundert in eine interaktive und zum Nachdenken anregende Schau mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen aus Europa übersetzt haben. Im Gespräch mit Françoise Poos erklären sie die Idee hinter dem Ausstellungstitel. Sie sprechen über die befreiende Wirkung vom “Hacken”, dem Hinterfragen bestehender Systeme mit Hilfe von Medienkunst und fortschrittlichen Technologien, damit wir uns als tanzende Performer.innen der Vielfalt frei REMIXen können.

Hacking Identity – Dancing Diversity

27.02. – 15.05.2022, Möllerei, Esch-Belval

Die Ausstellung Hacking Identity – Dancing Diversity eröffnet ein lebendiges Kaleidoskop künstlerischer Identitätsvorstellungen, die das Besondere und das Universelle, das Ästhetische und das Intellektuelle, das Historische und das Futuristische, das Menschliche und das Nicht-Menschliche reflektieren.

Die Ausstellung wird von einem öffentlichen Veranstaltungsprogramm begleitet, das Führungen, Workshops, Kuratoren- und Künstlergespräche umfasst. Ein von Hatje Cantz herausgegebener Katalog wird im Frühjahr 2022 erscheinen.

Künstler:innen der Ausstellung

Kateryna Borovschi / Ludger Brümmer / Saddie Choua / Nadim Choufi / Danica Dakić / Margret Eicher / Thomas Feuerstein / Chiara Fumai / Christoph Girardet & Matthias Müller / Hanna Haaslahti / Daniel Heiss / Délio Jasse / Marc Lee / Laurent Mignonneau & Christa Sommerer / Marie-Luce Nadal / onformative / Dennis Oppenheim / Wong Ping / Jonathan Rescigno / rosalie / Lázaro Saavedra / Tristan Schulze / Virgil Widrich / Lu Yang

https://esch2022.lu/de/cultural-agenda/?project_number=2100#section-events

Esch2022 Kulturhauptstadt Europas

Zusammen mit der Stadt Esch-sur-Alzette, den zehn anderen luxemburgischen Gemeinden des Vereins Pro-Sud und den acht französischen Gemeinden der CCPHVA ist Esch2022 die Kulturhauptstadt Europas des Jahres 2022. Das Motto von Esch2022 lautet "REMIX Culture", und symbolisiert das Neuverteilen der Karten, einen neuen Start, an dem jeder sich aktiv beteiligen kann.

Die Entwicklung und Umsetzung aller Themen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Ministerien und weiteren Partnern. Esch2022 wird vom Verein "Kulturhauptstadt Europas 2022 asbl" verwaltet. Im Jahr 2022 tragen zwei weitere Städte in Europa den Titel "Kulturhauptstadt Europas": Kaunas in Litauen und Novi Sad in Serbien.

www.esch2022.lu

https://esch2022.lu/fr/cultural-agenda/?project_number=2100

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ist eine weltweit einzigartige Kulturinstitution, denn es ist ein Ort, der die originären Aufgaben des Museums erweitert. Es ist ein Haus aller Medien und Gattungen, ein Haus sowohl der raumbasierten Künste wie Malerei, Fotografie und Skulptur als auch der zeitbasierten Künste wie Film, Video, Medienkunst, Musik, Tanz, Theater und Performance. Das ZKM wurde 1989 mit der Mission gegründet, die klassischen Künste ins digitale Zeitalter fortzuschreiben. Deshalb wird es gelegentlich auch das »elektronische bzw. digitale Bauhaus« genannt – ein Ausdruck, der auf den Gründungsdirektor Heinrich Klotz zurückgeführt wird.

zkm.de

Anett Holzheid

Anett Holzheid ist Kultur- und Medienwissenschaftlerin. Seit 2015 ist sieam ZKM | Karlsruhe in der Direktion als wissenschaftliche Referentin von Peter Weibel und als Kuratorin tätig. Zuvor unterrichtete sie an mehreren deutschen Universitäten. Nach Auslandsaufenthalten und Abschluss zweier Masterstudiengänge sowie weiterführender Studien zur Informationsanalyse promovierte sie mit einer Arbeit zur Medienkulturgeschichte. Ihre Forschungsinteressen beinhalten u.a. die Entwicklungsgeschichte von Medienräumen und das Spektrum transdisziplinärer Verbindungen zwischen den performativen Kunstformen und den klassischen sowie zeitgenössischen Medien. Sie konzipiert Veranstaltungsformate an den Schnittstellen von Kunst, Wissenschaft, Bürgerbeteiligung und freien Formen der Zusammenarbeit. U.a. hat sie die Medienkunstausstellung „Negativer Raum. Skulptur und Installation des 20. und 21. Jahrhunderts“ (ZKM, 2019) co-curatiert sowie die Ausstellung „Konrad Balder Schäuffelen. Sprache ist fürwahr ein Körper“ (ZKM, 2017) kuratiert.

Peter Weibel

Peter Weibel ist ein österreichischer Medienkunstpionier und international tätiger Kurator und Medientheoretiker. Er ist künstlerisch-wissenschaftlicher Vorstand des ZKM | Karlsruhe sowie Direktor des „Peter Weibel Forschungsinstituts für digitale Kulturen“ (WID) an der Universität für angewandte Kunst Wien. Er war Professor für Medientheorie an der Universität für angewandte Kunst Wien (1984 – 2011), Leiter des Digital Arts Laboratory am Media Department der State University of New York/Buffalo (1984 – 1989), Gründungsdirektor des Instituts für Neue Medien der Städelschule in Frankfurt/Main (1989 – 1994). Er leitete u.a. die Ars Electronica in Linz (1986 – 1995), die Biennale von Sevilla (BIACS3, 2008) sowie die 4. Moskau Biennale für zeitgenössische Kunst (2011). Er war Österreichs Kommissär der Biennale von Venedig (1993 – 1999) und Chefkurator der Neuen Galerie Graz (1993 – 1998).

peter-weibel.at

Die Möllerei

Die Möllerei ist ein beeindruckendes Industriegebäude, in dem Koks und Erze als Zufuhr für den Hochofen gelagert wurden. Mit einer Länge von mehr als 160 Metern ist die Möllerei ein charakteristisches Gebäude des alten Stahlwerks und des neuen Stadtteils Esch-Belval. Seit 2018 nach mehrjähriger Transformationsarbeit für die Öffentlichkeit zugänglich, beherbergt der nördliche Teil der Möllerei heute das Luxembourg Learning Centre (LLC). Der südliche Teil, der konservatorischen Arbeiten unterzogen wurde, ist nunTeil des Industrieerbes Luxemburgs. Die Halle ist durch eine Fußgängerbrücke mit dem Hochofen A verbunden und bietet auf drei Ebenen eine atypische Ausstellungsfläche. Im Rahmen der Kulturhaupstadt Europas Esch2022 beherbergt die Möllerei eine Reihe internationaler Flaggschiff-Ausstellungen über die Rolle von Kunst, Technologie und Wissenschaft in der heutigen Gesellschaft.

Esch2022 ART TECHNOLOGY AND DIGITAL CULTURE PODCAST

Der Esch2022 ART, TECHNOLOGY & DIGITAL CULTURE Podcast untersucht zeitgenössische Themen rund um Kunst, Wissenschaft, Technologie und digitale Kultur. Hören Sie, wie Künstler, Kuratoren, Wissenschaftler und Medientheoretiker auf informelle und zugängliche Weise über ihre Projekte, oder über ihre Eindrücke der Ausstellungen und Veranstaltungen im Rahmen von Esch2022 Kulturhauptstadt Europas diskutieren.

In Zusammenarbeit mit culture.lu, Radio ARA und ZKM I Karlsruhe

Aufgenommen am 18. Januar 2022 am ZKM I Karlsruhe

Jingle und Ambiance: Andrea Mancini (aka Cleveland) andreamancini.cc

Visuelle Identität: Cropmark cropmark.lu/