Drei Luxemburger Produktionen auf dem Kunstfest Weimar

22 aoû. 2019
Drei Luxemburger Produktionen auf dem Kunstfest Weimar

Auteur: Botschaft von Luxemburg in Berlin

Am 24. August gastiert "The Other: Me / Das Andere: Ich" der Regisseurin Marion Rotthaar in Koproduktion mit dem TNL, Théatre Nationale de Luxembourg auf dem Festival.

"The Other: Me" ist eine autobiografisch aufgeladene Performance mit einem Diskurs über den weiblichen Körper, seine Funktion und Darstellung in der Leistungsgesellschaft aus der Perspektive einer früheren Leistungssportlerin und heutigen Künstlerin. Erfahrungen und Anekdoten aus der gelebten deutsch-deutschen Sport-Vergangenheit werden verknüpft mit Literatur über die rumänische Turnerin Nadia Comăneci, die nicht nur zur Sportlegende, sondern auch zum politischen Spielball des Kalten Krieges wurde.
Im Anschluss an die Performance kann das Publikum den mit Erinnerungsstücken ausgestatteten Bühnenraum wie eine kleine Ausstellung besichtigen. Die in Frankreich und Luxemburg entstandene Arbeit wird für das Kunstfest Weimar adaptiert und kommt hier zur deutschsprachigen Erstaufführung.

Mehr Informationen und Tickets zu den Aufführungen

© Delphine Jouandeau 

Am 25 August wird die Luxemburger Pianistin Cathy Krier gleich zwei Konzerte spielen:

Die »Études« des bedeutenden ungarischen Komponisten György Ligeti sind kurze, technisch und musikalisch ungemein schwierige Stücke für Piano solo. Ligeti bezeichnete sie selbst einmal als in einem pianistischen Sinne »wuchernde Organismen«. Die Choreografin und Tänzerin Elisabeth Schilling und die Pianistin Cathy Krier versuchen in ihrer als Work in Progress angelegten Tanzrecherche, Tanz und Musik ineinander wachsen zu lassen, ohne der Versuchung einer programmatischen, stückweisen Interpretation zu erliegen. Während die Stücke also wechseln, ist der choreografische Fluss ununterbrochen, so dass der Tanz ein Muster aus Kontrast und Anverwandlung an die Musik bildet. Die Luxemburgerin Cathy Krier ist eine international agierende Solopianistin, die u. a. regelmäßig mit dem renommierten Orchestre Philharmonique du Luxembourg gastiert. Das Projekt wird in Weimar als Recherche-Etappe – also noch nicht fertige Produktion – zu sehen sein und so ist ein Probensaal ein passender Spielort.

Tickets und mehr Informationen auf der Homepage des Festivals

© Krusebild

Und vom 2. bis zum 6. September kann man den renommierten Luxemburger Schauspieler Steve Karier im Stück "Out in Africa / Tief in Afrika" des Regisseurs Mpumelelo Paul Grootboom, in Weimar erleben.

Im November 2015 wurde eine Gruppe von 15 Tourist*innen und Geschäftsleuten aus verschiedenen, westlichen Ländern aus einem Resort nahe Mombasa entführt. Bei dem Überfall wurden elf Einheimische erschossen. Obwohl sich nie jemand zu dem Attentat bekannte, lassen Art und Vorgehensweise der Terrorist*innen wenig Zweifel daran, dass es sich um eine Bluttat islamistischer, somalischer Shabab-Milizen handelte. Die Meldungen über die spurlos verschwundenen Mombasa Hostages blieben – im Schatten der Pariser Attentate zur gleichen Zeit – nur eine Randnotiz in der Weltpresse. Der renommierte südafrikanische Autor und Regisseur Mpumelelo Paul Grootboom hat die erschütternde Lebensbeichte des einzigen Überlebenden dieser Horrorereignisse aufgeschrieben und den Abend mit aller Sensibilität ausgestaltet. Der Luxemburger Steve Karier berichtet die Geschichte in bedrückender Intensität, während er für seine Zuschauer*innen kocht.

Tickets und mehr Informationen

Mit der Unterstützung des Ministeriums für Kultur Luxemburg und der Botschaft des Großherzogtums Luxemburg.

https://mc.gouvernement.lu/de.html

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